Bergsteigerdorf Lunz am See

Als eines von 20 Bergsteigerdörfern des Österreichischen Alpenvereins zählt Lunz am See zu den Alpinismuspionieren in Niederösterreich.

Die Berge und das Bergsteigen haben im kulturellen Selbstverständnis der Einheimischen und Gäste einen hohen Wert.
Hier ist das Bewusstsein über den notwendigen Einklang zwischen Natur und Mensch noch lebendig und man respektiert natürliche Grenzen.
Weniger, dafür besser, das ist die Devise.

Der höchste Punkt der Gemeinde ist der 1.878 m hohe Dürrenstein. Weitere wichtige Gipfel in und um Lunz am See sind der Ötscher (1.893 m), Hochkar (1.808 m) Maiszinken (1.075 m) und Lunzberg (1.004 m).

Drei Wasserläufe fließen hier zusammen und bilden so vereint jenen Fluss, dessen Name den unverzichtbaren Bestandteil zahlreicher Kreuzworträtsel bildet: die Ybbs. Der kleine Lunzer See öffnet sich als smaragdfarbenes Auge zwischen mächtigen Waldhängen. Als echter Alpensee ist er von erfrischender Klarheit, was nach der Grenzerfahrung einer hochsommerlichen Besteigung des Dürrensteinmassivs sehr willkommen sein kann.

Der 1.878 m hohe Dürrenstein baut sich als mächtiger Kalkstock im Süden des Ybbstales auf. Fast wäre man versucht, den Dürrenstein als “Universalberg” zu bezeichnen, der vielfältige Interessen bedient: Er beherbergt seltene Tier- und Pflanzenarten, zeichnet sich durch einen außerordentlichen Reichtum an Höhlen und Karsterscheinungen aus, bietet interessante Zeugnisse der letzten Eiszeit und präsentiert sich überdies als meteorologische Rarität. Gilt doch das “Grünloch”, eine Doline auf der Dürrensteinhochfläche als absoluter Kältepol Mitteleuropas, seit dort im Februar 1932 ein Wert von – 52,6ºC gemessen wurde.

Rundherum ist es natürlich wesentlich gemütlicher. Es gibt guten Grund zur Annahme, dass die Lunzer zu den von der Sonne Begünstigten zählen: dies gilt besonders im Herbst, wenn sich das Alpenvorland schon längst unter einer dicken Nebeldecke versteckt hat.

Was ist ein Bergsteigerdorf?

Der Oesterreichische Alpenverein unterstützt mit der Plattform „Bergsteigerdörfer“ rund 20 Gemeinden in Österreich, die sich ganz bewusst dem sanften Tourismus verschrieben haben. Keine großen Schianlagen, keine mehrspurigen Straßen, keine Bettenburgen. Kleine, authentische Orte eingebettet in eine ursprüngliche Naturlandschaft und ausgestattet mit einem hohen Maß an Alpinkompetenz.

Kleine und feine Bergsteigerdörfer zum Genießen und Verweilen

OeAV-Bergsteigerdörfer sind wenig berührte Gebirgsorte mit authentischem Charakter, die als vorbildhafte regionale Entwicklungskerne im nachhaltigen Alpintourismus wichtige Akzente setzen wollen. Dabei soll über die Berg-Wanderkompetenz hinaus eine Positionierung im anspruchsvolleren Alpinbereich erfolgen. Sie garantieren ein professionelles Tourismusangebot für Bergsteiger, weisen eine exzellente Landschafts- und Umweltqualität auf und setzen sich für die Bewahrung der örtlichen Kultur- und Naturwerte ein.

Das Projekt „Bergsteigerdörfer“ stellt eine Initiative des Oesterreichischen Alpenvereins mit Unterstützung des Lebensministeriums und ko-finanziert vom Programm für Ländliche Entwicklung 2007-2013 dar. Die Vorbildwirkung der Bergsteigerdörfer erstreckt sich vor allem auf das aktive Bemühen, im Einklang und in Beachtung einschlägiger gesetzlicher Bestimmungen, wie den Durchführungsprotokollen der Alpenkonvention, und den vielfältigen Programmen das Ziel der nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum zu verwirklichen. Dabei wird den Gemeinden eine einheitliche Marketingplattform zur Verfügung gestellt, kleine Infrastrukturprojekte gefördert und vor allem - in gegenseitigem Nutzen - eine breite Austauschbörse mit den anderen Gemeinden, Ministerien und Beratungsstellen geschaffen. Diese Marke soll für einen anspruchsvollen Bergtourismus stehen, der sich vom gegenwärtigen Standardangebot absetzt und eine ökonomisch tragfähige Kombination aus Natur-Schonung, Identitäts-Erhalt und alpinistischer Herausforderung anbietet.

Infos:
www.bergsteigerdoerfer.at